Der Wolf im Schafspelz

Das waren die Worte von Nicolas Rimoldi im Oktober 2022. Ein halbes Jahr und eine Veruteilung später sagt er: “«Als Bürgerrechtler fühle ich mich verpflichtet, mich für das Wohl des Landes zu engagieren.» Daher trete er im Herbst zur Wahl an. Er wolle garantieren, dass Grundrechte bedingungslos gelten «und nicht wie bei Corona oder der Credit Suisse ständig undemokratisch mit Notrecht die Verfassung gebrochen wird».

Mit dieser scheinheiligen Agrumentation will Rimoldi nun also Teil dessen werden, was er so voller Inbrunst und mit tatkräftiger Unterstützung seiner Gefolgschaft während der Coronazeit bekämpft hatte. Die Frage sei erlaubt: Ist es eine gute Entscheidung, jemanden als Volksvertreter nach Bern zu schicken, dessen wilder Geist keine Basis für Kompromisse und eines kollektiven Miteinanders bildet, sondern zur Trennung beim Jungfreisinn und gar einer Spaltung “seiner” Bewegung mass-voll führte?

Die Vermutung steht im Raum, dass die Kräfte hinter Rimoldi mit diesem Schritt selbigen bändigen wollen, bevor er noch mehr Schaden anrichtet. Seine Wahl in die grosse Kammer würde selbige Kräfte sicher auch finanziell stark entlasten, denn bis heute ist völlig unklar, womit Rimoldi eigentlich seinen Lebensunterhalt und seine teuren Zigarren finanziert. Auch die pompös inszenierte Friedens-Demonstation in Bern erweckt zwar den Anschein, dass es sich bei mass-voll um eine finanzstarke Bewegung handelt. Insider gehen jedoch viel mehr davon aus, dass es sich bei mass-voll von Beginn weg um eine geführte Opposition handelt.

Die (noch) ungeklärte Frage bleibt: Geführt von wem?